Das herausragende Engagement der kleinen Betriebe zeichnet der Familienpakt Bayern mit dem Schwerpunkt „Kleiner Betrieb – Große Wirkung: Wie kleinere Unternehmen mit Familienfreundlichkeit Zukunft gestalten“ aus. Darüber hinaus möchten wir für diese Zielgruppe aktuelle Perspektiven aufzeigen, wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf (weiter)entwickelt werden kann. Aus der Praxis, für die Praxis.

Wir möchten Ihnen zeigen, wie die Umsetzung gelingen kann! Denn Familienfreundlichkeit muss gar nicht teuer oder umständlich sein ...

Dazu haben wir auf dieser Seite Informationen zusammengestellt. Hier finden Sie einen Einblick zu den spezifischen Herausforderungen & Vorteilen von kleinen Betrieben, eine Vorstellung von Maßnahmen, Beispiele der guten Praxis u.v.m. 

 

Quick Check „Kleine Betriebe und Vereinbarkeit“

‍Im Wettbewerb um die besten Fach- und Führungskräfte holen kleine Unternehmen weiter auf. Sie fokussieren noch stärker auf das Thema Familienfreundlichkeit und auf Bedingungen, die die verschiedenen Lebensphasen der Beschäftigten einbeziehen.

Mit dem Quick Check haben Sie die Möglichkeit, sich in Bezug auf Ihre familienfreundliche Personalpolitik einzuschätzen. Basierend auf Ihren Antworten erhalten Sie Hinweise, wie Sie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf noch weiter steigern können.

Machen Sie jetzt den Selbsttest!

Herausforderungen und Vorteile für kleine Betriebe

Im Wettbewerb um die besten Fach- und Führungskräfte kommen kleine Unternehmen und Betriebe am Thema Familienfreundlichkeit und einer lebensphasenorientierten Personalpolitik nicht mehr vorbei.

Herausforderungen für kleine Betriebe

Kleine Unternehmen sind direkt von den „großen“ Herausforderungen und Megatrends betroffen:

Demografischer Wandel und Überalterung, Internationalisierung, Beschleunigung, veränderte Technologien, Verknappung der Arbeitskraft und Wertewandel. Dabei ist zu berücksichtigen, dass diese Megatrends nicht nebeneinanderstehen, sondern sich gegenseitig beeinflussen. Und dann kommt aktuell auch noch Corona hinzu und die Pandemie wirkt wie ein Beschleuniger für das Familienbewusstsein.

„Der bayerische Mittelstand ist ein Job-Motor und das Rückgrat der bayerischen Wirtschaft. Die Firmen sind innovativ und zuverlässig. Bayern kann stolz sein auf seine Unternehmen“, erklärt der Wirtschaftsminister. Hubert Aiwanger betonte bei der Vorstellung des Bayerischen Mittelstandsbericht 2020, dass sich die Unternehmen schon vor der Coronakrise in einem herausfordernden Umfeld bewegt haben: „Fortschreitende Digitalisierung, Klimawandel, Fachkräftemangel und der zunehmende Protektionismus im globalen Wettbewerb machen den Unternehmen zu schaffen.“

Kleine Betriebe sind dabei in der Regel noch viel stärker durch externe Faktoren getrieben und verzeichnen höhere Aufwände bei der Personalbeschaffung. Sie sind von etwaigen Qualifikationsdefiziten der Beschäftigten, von plötzlichen Fehlzeiten oder mittelfristigen Ausfälle ihrer Wissens- und Leistungsträger betroffen.

Was ist, wenn der Meister seine Mutter nach einer Hüftoperation bei der Hausarbeit und Pflege zu Hause unterstützen möchte und daher seine Arbeitsstunden reduzieren will? Wie kann die Arbeit der Lohnbuchhalterin aufgefangen werden, die mit dem kranken Kind sehr kurzfristig zu Hause bleiben muss? Was passiert, wenn der Facharbeiter nach der Geburt des zweiten Kindes wieder vier Monate Elternzeit nehmen wird? 

Bei der Gewinnung und der Bindung von Fach- und Führungskräften ist viel Engagement gefragt. Denn durch den demografischen Wandel stehen kleine Betriebe zunehmend vor der Herausforderung, für eine größere Zahl von jüngeren und qualifizierten Beschäftigten attraktiv sein zu müssen.

Im Wettbewerb um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewinnt, wer alle Potenziale zu erkennen und auszuschöpfen vermag. Das heißt: Insbesondere Frauen, Wiedereinsteiger sowie Menschen mit Betreuungsverpflichtungen oder mit Migrationshintergrund bei der Personalauswahl zu berücksichtigen und für die unterschiedlichen Lebensphasen der Beschäftigten passende Angebote machen zu können.

Vorteile für kleine Betriebe

Viele Instrumente einer familienbewussten Personalpolitik lassen sich mit geringem Aufwand umsetzen. Zudem existiert eine Vielzahl an Lösungen, die individuell, flexibel und informell in den Unternehmen und Betrieben umgesetzt werden können.

Gerade bei kleinen Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern sind die Bedürfnisse der Beschäftigten vor Ort meist schon bekannt. Die Bindung an die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber ist in der Regel stärker, die Kommunikation durch kurze Wege und flache Hierarchien gekennzeichnet.

Familienfreundlichkeit muss also gar nicht teuer oder umständlich sein….

Wir zeigen Ihnen, wie die Umsetzung gelingen kann. Egal ob Sie Lösungen für Ihre Beschäftigten einführen oder bestehende Maßnahmen weiterentwickeln wollen – nutzen Sie die Chance, neue Impulse für die Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf zu erhalten.

Lesen Sie dazu im folgenden Abschnitt, wie Sie mit Familienfreundlichkeit Zukunft gestalten zu können!

Schritt für Schritt: Handlungstipps für kleine Betriebe

In diesem Abschnitt stellen wir Ihnen eine Auswahl an Themen und Umsetzungstipps vor. Dabei sind alle Dimensionen und Maßnahmenfelder einer familienbewussten Personalpolitik berücksichtigt.

Mitgliedern des Familienpaktes stellen wir darüber hinaus in unserem internen Bereich exklusiv verschiedene Checklisten zum Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf zur Verfügung.  Die Dokumente sollen den Verantwortlichen in den kleinen Betrieben und Unternehmen helfen, den Überblick zu bewahren und Schritt für Schritt die notwendigen Aufgaben umzusetzen.

Aktuell finden Sie folgende Checklisten in unserem internen Bereich:

  • "Familienbewusste Arbeitszeiten"
  • "Führung"
  • "Kommunikation"
  • "Mutterschutz"
  • "Pflege und Beruf"
  • "Väter und Vereinbarkeit"
  • "beruflicher Wiedereinstieg von Eltern"
  • "Elternzeit"

Hier geht es zum internen Bereich.

Falls Sie zusätzliche Lösungen kennenlernen wollen, nutzen Sie bitte die ausführlichen Informationen unter dem Menüpunkt Tipps und Maßnahmen. Sie erfahren dort, wie Sie sich als Arbeitgeberin oder Arbeitgeber in anderen Handlungsfeldern für das Thema Familienfreundlichkeit engagieren können.

Jedoch passt nicht jedes Angebot zu jedem Betriebskontext. Ein industrieller Großbetrieb benötigt andere Instrumente als beispielsweise eine Hochschule, ein Kommunalunternehmen oder ein kleiner Handwerksbetrieb. Hier gilt es, individuelle und passgenaue Lösungen für Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu entwickeln. 

Familienfreundlichkeit: Selbstverständlichkeiten festhalten

Familienfreundlichkeit bietet gerade für kleine Unternehmen eine große Chance. Damit diese genutzt werden kann, ist es wichtig, das Anliegen der Familienfreundlichkeit in der Unternehmenskultur zu verankern.
Die Unternehmenskultur – das sind nicht nur die schönen Worte von Leitbildern, sondern die „Selbstverständlichkeiten“, die ein Unternehmen prägen. Indem es selbstverständlich ist, die familiäre Situation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Unternehmensführung mit zu bedenken und zu berücksichtigen, kann man viel einfacher und effizienter die richtigen Maßnahmen setzen.

 

Daumen hochUNSER TIPP

Dokumentieren Sie Ihre familienfreundliche Unternehmensphilosophie

Immer mehr Unternehmen und Betriebe gehen dazu über, ihre „Unternehmensphilosophie“ zu dokumentieren, in der sie ihre „Mission“, ihr Leitbild und ihre Werte auf den Punkt bringen. Das ist nicht nur gegenüber Kundinnen und Kunden und Geschäftspartnern wichtig, sondern auch für die Führung des Unternehmens erfolgsentscheidend.

In diesem Dokument, das heißt einer Leitlinie oder einem verschriftlichten Leitbild wird zum Ausdruck gebracht, was für den Betrieb im Geschäftsalltag „selbstverständlich“ ist bzw. sein sollte. Nehmen Sie in Ihre Unternehmensphilosophie das Anliegen auf, dass Ihnen Familienfreundlichkeit bzw. familienfreundliche Arbeitsbedingungen wichtig sind!

 

Erfahren Sie mehr dazu in der Rubrik „Erstellen eines familienfreundlichen Leitbilds“ in unserem Beispiel „Familienfreundliches Betriebsklima“.

Beispiele der guten Praxis

Mit der Sammlung „Kleiner Betrieb - Große Wirkung“ veröffentlicht der Familienpakt Bayern die nächste Publikation aus der Reihe der praxisorientierten Leitfäden. Die Sammlung von Beispielen der guten Praxis zeigt auf, wie kleine Unternehmen und Betriebe Familienfreundlichkeit bereits erfolgreich umsetzen.

Die Publikation zu unserem Jahresthema umfasst Erfahrungsberichte von Unternehmen und Betrieben aus unterschiedlichen Branchen. Für die Sammlung „Kleiner Betrieb - Große Wirkung“ haben wir bayerische Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber dazu befragt, wie Familienfreundlichkeit mit einem kleinen Team gelebt wird und welche konkreten Lösungen in den Unternehmen und Betrieben gefunden wurden.

Folgende Mitglieder aus dem Familienpakt Bayern und Partnerbetriebe haben uns Einblicke in ihren Unternehmensalltag gewährt:

  • Armin Sengenberger Haare & Kosmetik cobicos GmbH
  • Katholisches Bildungswerk Berchtesgadener Land e. V.
  • Kur-Apotheke Bad Reichenhall
  • Meier Bauelemente GmbH & Co. KG
  • netCADservice GmbH
  • Schweiger | Steuerberater
  • Verlag Almut Grote

Hier geht es zum Download.

Kleine Betriebe in Zahlen

Der Mittelstand ist der größte Arbeitgeber im Freistaat. Die Freien Berufe sowie die kleinen Unternehmen und Betriebe haben eine herausragende Bedeutung für die bayerische Volkswirtschaft – als Garant für Wohlstand und zukunftsfähige Arbeits- und Ausbildungsplätze.

Kleine Betriebe in Zahlen

Die aktuelle verfügbare Umsatzsteuerstatistik für das Jahr 2018 weist in Bayern insgesamt rund 574.700 Betriebe beziehungsweise 93,2 % der mittelständischen Unternehmen als Kleinstunternehmen mit weniger als 2 Mio. Euro Jahresumsatz aus.

Von den insgesamt 5,426 Mio. sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der privaten Wirtschaft im Jahr 2019 arbeiteten 15,3 % in Betrieben mit weniger als 10 Beschäftigten.

4,3 Millionen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze, rund 190.000 Ausbildungsverhältnisse und ein mittelständischer Anteil von rund 38 % am bayerischen Gesamtumsatz sprechen eine deutliche Sprache.

Wie eine Studie des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn zeigt, sind in Bayern fast 580.000 Unternehmen eigentümer- oder familiengeführt. Von diesen sind gut 70 % Kleinbetriebe mit bis zu 250.000 Euro Umsatz.

Die kleinen Unternehmen spielen auch bei der Ausbildung eine besondere Rolle. In den Unternehmen mit weniger als 10 Beschäftigten sind 15,3 % aller Beschäftigten der Privatwirtschaft tätig, zugleich werden dort 17 % aller Auszubildenden verzeichnet. Noch größer ist der Unterschied in den Betrieben mit 10 bis 49 Beschäftigten, bei denen 24 % aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, jedoch 28,3 % aller Auszubildenden tätig sind.

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