Frau lacht und hält Laptop

Weltfrauentag 2024: Warum dieser Tag nicht nur für Frauen von Bedeutung ist

Seit über 110 Jahren schon ist der 08. März Weltfrauentag. Was mit der Forderung nach einem Wahlrecht für Frauen begann, spannt sich mittlerweile über sämtliche Lebensbereiche. Die Ungerechtigkeiten, die Frauen nach wie vor weltweit erfahren, sind vielseitig und betreffen Bildung, Beruf und privates Leben gleichermaßen. Während der Weltfrauentag speziell Frauen in den Fokus der Aufmerksamkeit rückt, geht es dabei auch um noch mehr: Es geht um die Gleichstellung von Geschlechtern und um die Beseitigung jeglicher bestehender Diskriminierungen in unserer Gesellschaft.

Mit Blick auf die Arbeitswelt lässt sich erkennen, dass selbst in Deutschland, wo die Geschlechterparität im Grundgesetz verankert ist, noch zahlreiche strukturelle Ungleichheiten bestehen. Frauen stoßen auf Hindernisse in mehreren Bereichen, darunter die folgenden:

  • Gender Pay Gap: Obwohl die Entgeltlücke zwischen Frauen und Männern in Deutschland in den vergangenen Jahren zurückgegangen ist, liegt der durchschnittliche Bruttostundenverdienst von Frauen immer noch rund 18 % unter dem von Männern.
  • Frauen in Führungspositionen: Auch hier ist ein positiver Trend erkennbar; u.a. ist seit den gesetzlichen Neuerungen aus 2021 ein deutlicher Anstieg der Frauen in Unternehmensvorständen ersichtlich. Trotz dessen ist noch viel Potenzial unausgeschöpft.
  • Geschlechtergerechte Berufsorientierung und Berufsberatung: Formate wie der Girls’ Day haben in den letzten Jahren verstärkt dazu beigetragen, die geschlechterbedingten Ungleichheiten im Berufsleben zu minimieren.

Doch die Berücksichtigung von Frauen allein reicht nicht aus. Es gilt, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Ganzen zu fördern und im Zuge dessen auch Männer zu sensibilisieren. Laut dem „Unternehmensmonitor Familienfreundlichkeit 2023“ steigt die Verbreitung von familienfreundlichen Maßnahmen für Väter kontinuierlich. Aber obwohl sich die Mehrheit der Väter (84 %) mit der Vereinbarkeit ihrer Arbeit mit familiären und sozialen Verpflichtungen zufriedengibt, bestehen weiterhin große Unterschiede in den Arbeitszeitmodellen von Frauen und Männern. Unternehmen und Betriebe müssen daher ganzheitliche Strategien und Maßnahmen entwickeln, die Familienfreundlichkeit für alle Beteiligten begünstigen.

Ziel ist die faire, partnerschaftliche Aufteilung von bezahlter Erwerbs- und unbezahlter Familienarbeit zwischen Frauen und Männern. Im Zuge dessen müssen bessere Angebote für die Betreuung von Kindern oder die Versorgung von pflegebedürftigen Familienangehörigen sowie Wiedereinstiegsprogramme geschaffen werden. Dass eine familienfreundliche Ausrichtung Vorteile für sowohl die Beschäftigten als auch die Unternehmen mit sich bringt, verdeutlicht der Familienpakt Bayern mit dem Jahresthema 2024 „Starke Unternehmen – Starke Eltern“. Derartige Vereinbarkeitsmodelle sollten sich sowohl an Frauen als auch Männer richten und konsequenterweise ebenfalls an alle kommuniziert werden. So kann erreicht werden, dass Frauen ihr Potenzial im Job und im Privatleben vollends entfalten. 

Eine zentrale Rolle spielt auch die Unternehmens- und Führungskultur. Hierbei stellen Führungskräfte oft Schlüsselfiguren dar, die durch aktives Vorleben eines familienfreundlichen Arbeitslebens als Vorbilder agieren können. Elternzeit, Führung in Teilzeit oder auch Jobtandems sollten normalisiert werden, sodass signalisiert wird: Karrierechancen werden nicht durch familiäre Umstände minimiert.

Frau Ulrike Scharf, Bayerische Staatsministerin im Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales, betont: „Frauen sind der soziale Kitt unserer Gesellschaft! Sie leisten auch heutzutage noch den Großteil der Sorgearbeit, wie Kinderbetreuung oder Pflege von Angehörigen. Wir müssen den Wert der Care-Arbeit sichtbar machen. Frauen und Männer sollen gleichermaßen die Möglichkeit haben Sorgearbeit zu übernehmen. Die Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit im Alltag ist aber immer noch zu groß. Ein Bewusstseinswandel ist notwendig.“

Weiterführende Links:

  • Hier finden Sie den „Unternehmensmonitor Familienfreundlichkeit 2023“ des BMFSFJ.
  • Hier und hier finden Sie weitere Infos zum Weltfrauentag. 
  • Hier gibt es weitere Informationen zum Thema Lohngerechtigkeit.
  • Hier ist die Statistik zum Anteil der Frauen in Führungspositionen abrufbar. 
  • Mehr zum Thema "Familienbewusste Unternehmenskultur und Führung“ erfahren Sie in unserem Kurzleitfaden.

 

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