Das Unternehmen im Überblick
Familienbewusstsein ist das Ziel und die Kernkompetenz des Familienmagazins "Kinder in der Stadt". Das Magazin wird vom Verlag Almut Grote seit 2006 herausgegeben und in einer Auflage von mindestens 30.000 Exemplaren in der Region Ulm/Neu-Ulm mit Landkreisen an den Kindergärten und Grundschulen verteilt.
"Jedem Kind sein eigenes Heft" ist die Devise. Damit soll "Kinder in der Stadt" einen Beitrag zur Chancengleichheit leisten. Alle Eltern sollen gleichermaßen Zugang zu familienrelevanten Informationen der Region erhalten, die "Kinder in der Stadt" für sie sammelt. Beratungsstellen, Treffpunkte und Bildungseinrichtungen sind im Rubrikenteil ebenso aufgelistet wie eine Vielzahl von Veranstaltungen, vom Kindertheater bis zum Erziehungsvortrag, chronologisch im Terminkalender vermerkt.
Alle Mitarbeiterinnen sind selbst Mütter und organisieren ihre Arbeitszeiten eigenverantwortlich und in Absprache miteinander, wobei die Belange der jeweiligen Familien Vorrang haben. Das funktioniert seit 15 Jahren sehr gut.
Gab es einen Auslöser, eine familienfreundliche Personalpolitik umzusetzen?
Für ein authentisches Familienmagazin wollte ich Mitarbeiterinnen, die in derselben Situation sind wie die Leserinnen, sprich: die kleine Kinder zu betreuen haben. Da ich selbst auch in dieser Situation war, fiel es mir sehr leicht, die entsprechend familienfreundliche Umgebung zu schaffen: Dieselben Bedingungen, die ich für mich in Anspruch nahm, galten einfach auch für meine Mitarbeiterinnen: Vertrauensarbeitszeit, Vorrang für Familie, Kinder dürfen auch mitgebracht werden.
Was genau bieten Sie Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an familienfreundlichen Maßnahmen an?
Das Merkmal unserer Unternehmenskultur ist die konsequente Familienorientierung. Jede Mitarbeiterin wird als Teil ihrer Familie wahrgenommen und die Familie als vorrangiger "Arbeitgeber" respektiert. Organisatorisch zeigt sich dies vor allem in der Vertrauensarbeitszeit. Dazu gehört auch die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten oder die Kinder mit ins Büro mitzubringen. Wir haben eine Spiele-Schublade im Aufenthaltsraum und jede Menge Mal- und Bastelmaterial. Größere Kinder sitzen allerdings erfahrungsgemäß lieber mit im Büro und spielen an einem freien Computer (was, zugegeben, schon zweimal zu Software-Problemen geführt hat: "EpicGamesLauncher.exe – Systemfehler").
Alle Maßnahmen ergeben sich aus der Kombination der konsequenten Familienorientierung mit der Ergebnisorientierung. Es gibt keinen theoretischen Überbau, weil ein solcher nicht zur Erreichung der Unternehmensziele gehört. Konflikte zwischen den Anforderungen des Arbeitsplatzes und denen der Familie werden von Fall zu Fall gemeinsam gelöst, die entsprechenden Strukturen bilden sich dabei von selbst heraus.
Welche positiven Auswirkung bezüglich der eingeführten familienfreundlichen Maßnahmen können Sie als Arbeitgeberin oder Arbeitgeber beschreiben?
Mein Unternehmen ist attraktiver für Mitarbeiterinnen mit Kindern und kann diese besser an sich binden.
Die konsequente Ergebnisorientierung inklusive Vertrauensarbeitszeit gibt den Arbeitnehmern einen hohen Grad an Selbstbestimmung. Diese fördert Verantwortungsbewusstsein und Loyalität.
Ebenso müssen die Arbeitszeiten nicht kontrolliert werden, was viel Verwaltungsarbeit spart.
Überdies waren die Corona-Einschränkungen leicht umzusetzen, da Homeoffice schon vorher oft genutzt wurde.
Haben Sie Tipps und Anregungen, die Sie anderen kleinen Betrieben und Unternehmen geben können, um Maßnahmen erfolgreich umzusetzen?
Eine günstige Voraussetzung für Vertrauensarbeitszeit ist bei uns, dass die Aufgabengebiete klar voneinander abgegrenzt sind; niemand kann seine Arbeit einfach liegenlassen, bis jemand anderes sie erledigt. Darüber hinaus haben die Ergebnisse eine Deadline: Alle zwei Monate muss jeder sein Pensum erledigt haben, sonst kann die neue Ausgabe nicht erscheinen.