Arbeitszeit

Im Bereich der Leistungen sind arbeitszeitbezogene Maßnahmen die prominentesten und vielfältigsten Instrumente. Grundsätzlich kann die Arbeitszeit flexibel gestaltet werden nach ihrem Umfang (z.B. Teilzeit), nach der Lage der Arbeitszeit (z.B. Schichtmodelle, Gleitzeit) und nach den Möglichkeiten der Arbeitsunterbrechung (z.B. Pausen- und Urlaubsregelungen). Arbeitszeitflexibilisierungen können darüber hinaus kurzfristig (täglich, wöchentlich), mittelfristig (monatlich) oder langfristig (jährlich, mehrere Jahre, bezogen auf die Lebensarbeitszeit) orientiert sein. Weiterhin kann unterschieden werden, ob die Arbeitszeit in hohem Maß formalisiert ist und beispielsweise über Zeiterfassungssysteme kontrolliert wird oder eher ergebnisorientiert gestaltet ist, wie im Falle der Vertrauensarbeitszeit. Diese vielfältigen Möglichkeiten erlauben individuelle, passgenaue Lösungen für alle Beschäftigungssituationen und können mit relativ geringem Aufwand umgesetzt werden.

Maßnahmen

Notfallregelungen und kurzfristige Freistellung

Beschreibung der Maßnahme:

Notfallregelungen und kurzfristige Freistellungen können insbesondere in Situationen relevant werden, in denen Kinder oder pflegebedürftige Angehörige erkranken oder ein Betreuungsengpass vorliegt. Beide Maßnahmen weisen somit einen hohen Grad an Flexibilität für Beschäftigte mit Familienverantwortung auf.

Notfallregelungen können sehr unterschiedlich ausgestaltet werden. Im Wesentlichen beinhalten sie die Option, bei akuten Notfällen die Arbeit flexibel zu unterbrechen. Darüber hinaus können weitere Angebote in Notfällen Unterstützung bieten, wie beispielsweise das Eltern-Kind-Arbeitszimmer oder die flexible Vermittlung von Betreuungsmöglichkeiten (z. B. Tagesmütter oder Tagespflege). Notfallregelungen können auch in Kombination mit kurzfristiger Telearbeit verknüpft werden.

Eine kurzfristige Freistellung nimmt zumeist einen längeren Zeitraum in Anspruch (z. B. mehrere Tage) als Notfallregelungen. Diese Form der Freistellung kann unbezahlt oder mit begrenzter Lohnersatzleistung angeboten werden. Unter kurzfristige Freistellungen fallen nicht die bereits in rechtlichen Regelungen verankerten Freistellungsmöglichkeiten (wie zum Beispiel die kurzzeitige Arbeitsverhinderung des Pflegezeitgesetzes). Sie bilden ein darüber hinausgehendes betriebliches Angebot (z.B. zusätzliche Tage zur Versorgung von Pflegebedürftigen über die gesetzliche Regelung hinaus).

Vorteile- und Nachteile

+ Ein hohes Maß an Flexibilität im Notfall
+ Beschäftigte bleiben dem Unternehmen erhalten
+ Geringe Dequalifizierungseffekte
­- Kurzfristiger Ausfall der Arbeitskraft führt zu Mehrarbeit
- Arbeitsorganisatorische Kompensationsmaßnahmen

Voraussetzungen:

  • Teamarbeit (Auffangen kurzfristiger Mehrarbeit)
  • Kurze Antragsfristen sowie transparente und schnelle Beantragungswege
  • Möglichkeit der flexiblen Handhabung von Notfallregelungen und Freistellungen
  • Organisation des Wiedereinstiegs
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