Pflegelotsen: Wie innerbetriebliche Ansprechpartner bei der Vereinbarkeit von Pflege und Beruf helfen können

Pflegelotsen: Wie innerbetriebliche Ansprechpartner bei der Vereinbarkeit von Pflege und Beruf helfen können

Wenn plötzlich ein Pflegefall eintritt, haben Angehörige vieles zu organisieren und zu klären. Gerade Berufstätige bringt das oft an ihre Grenzen. Betriebliche Pflegelotsen können dann schnell für Entlastung sorgen.

Pflegelotsen sind Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter, die mit den Herausforderungen von pflegenden Angehörigen vertraut sind. Sie bieten in der Regel einen Überblick über betriebliche Angebote und externe Anlaufstellen.

Durch ihr Wissen rund um die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf stärken sie eine familienfreundliche Unternehmenskultur. Zudem können Sie für das Thema sensibilisieren – denn noch zu oft wird in deutschen Unternehmen und Betrieben über Pflegeaufgaben und die daraus resultierende Mehrfachbelastung zu wenig gesprochen.

Zur Angehörigenpflege zählen neben der Betreuung der Elterngeneration auch die Betreuung eines pflegebedürftigen Kindes oder die Fürsorge innerhalb einer Ehe- bzw. Lebenspartnerschaft.

Handlungs- und Beratungsfelder für betriebliche Pflegelotsen

  • Innerbetriebliche und gesetzliche Möglichkeiten im Bereich Vereinbarkeit von Pflege und Beruf
  • Die besondere Lebenssituation von pflegenden Angehörigen
  • Ambulante und stationäre Unterstützungs- und Betreuungsmöglichkeiten für hilfe- und pflegebedürftige Menschen
  • Finanzierung von Pflege
  • Rechtliche Vertretung, Betreuungsrecht, Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung
  • Besonderheiten bei der Hilfe für Menschen mit Demenz
  • Wohnungsanpassung, Hilfsmittel, AAL
  • Pflegezeit- und Familienpflegezeitgesetz

Mit der Einführung von betrieblichen Pflegelotsen fördern Arbeitgeber die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf. Sie machen zudem ihr Engagement für eine familienfreundliche Unternehmenskultur sichtbar.

Auf dem Weg dorthin gilt es jedoch, die Rolle der betrieblichen Pflegelotsen im Unternehmen oder Betrieb zu klären sowie Unterstützungsmöglichkeiten für die Beschäftigten zum Thema Pflege zu erarbeiten. Zu klären sind unter anderem folgende Fragen:

  1. Wer kann als Pflegelotsin oder Pflegelotse zur Verfügung stehen?
  2. Ist eine Qualifizierung sinnvoll?
  3. Sollen Pflegelotsen freigestellt werden? In welchem Umfang?
  4. Welches Wissen muss im Betrieb vorhanden sein, wo kann den Beschäftigten Unterstützung von außen bzw. durch externe Fachstellen helfen?
  5. Welche Informationen sind nötig, in welchem Umfang und wo werden sie zur Verfügung gestellt (z. B. Schwarzes Brett, Intranet, Pflegemappe)?

 

Schulungen können sinnvoll sein

In vielen Fällen empfiehlt sich eine Schulung zum betrieblichen Pflegelotsen oder Pflegeguide - auch wenn Interessentinnen und Interessenten bereits eigene Erfahrungen mit der Angehörigenpflege gemacht haben. Denn neben den aktuellen fachlichen Inhalten werden hier auch wichtige Techniken zur Gesprächsführung vermittelt. Die Weiterbildung zum betrieblichen Pflegelotsen führen viele Anbieter durch, in Bayern und anderen Bundesländern. Hierzu zählen, die lokalen Bündnisse für Familie, Krankenkassen, Wohlfahrtsverbände oder lokale Industrie- und Handelskammern.

 

Weitere Informationen:

  • Übersicht der Angebote für eine Weiterbildung zum Pflegelotsen (Stand März 2021) Weiterlesen
  • Aufzeichnung Online Seminar "Einführung von betrieblichen Pflegelotsen" (Download nur für Mitgleider im Internen Bereich) Zum Login 
  • Wegweiser Initiative Gesundheit und Arbeit (iga): Ansatzpunkte im Unternehmen – Acht Schritte zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege (März 2019) Weiterlesen  
  • Pflege und Beruf – Beispiele der guten Praxis Weiterlesen
  • Pflege und Beruf im Fokus: weitere Informationen und Maßnahmen auf unserer Webseite Weiterlesen 

 

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