Familienfreundliche Arbeitsbedingungen in Handwerksbetrieben sind ein kluger Schritt in Richtung Zukunft. Sie steigern die Zufriedenheit und Loyalität der Mitarbeitenden, was die langfristige Bindung stärkt, und die Fluktuation reduziert. In einem wettbewerbsintensiven Umfeld machen solche Maßnahmen den Betrieb attraktiv für Talente, die eine ausgewogene Work-Life-Balance schätzen. Durch flexible Arbeitszeiten können Mitarbeitende berufliche Aufgaben besser mit persönlichen Bedürfnissen vereinbaren, was Produktivität steigert und Ausfallzeiten reduziert. Darüber hinaus fördern familienfreundliche Praktiken eine positive Kultur und verbessern das Betriebsklima. Handwerksbetriebe, die diesen Weg einschlagen, zeigen Innovationsgeist und Weitsicht. Familienfreundlichkeit ist eine Investition in die Zukunft, die dem Betrieb eine starke Position in der Arbeitswelt von morgen sichert.
Im Folgenden werden einige Maßnahmen vorgestellt, wie Familienfreundlichkeit im Handwerk gelebt werden kann.
1. Familienfreundliches Betriebsklima: Ein positives Betriebsklima, das Familienfreundlichkeit als festen Bestandteil der Kultur integriert, stärkt das Zugehörigkeitsgefühl der Mitarbeitenden. Regelmäßige Workshops und offene Kommunikationswege können dazu beitragen, ein Umfeld zu schaffen, in dem Mitarbeitende ihre familiären Bedürfnisse offen besprechen können.
2. Flexible Arbeitszeitmodelle: Diese Modelle bieten verstärkte Gestaltungsmöglichkeiten, darunter anpassbare Tages- oder Wochenarbeitszeiten, Gleitzeit oder Schichtmodelle, die individuell im Rahmen der betrieblichen Möglichkeiten abgestimmt werden können. Auch eine stärkere Teamarbeit kann dazu beitragen, kurzfristige familiäre Verpflichtungen besser zu bewältigen, etwa durch die gegenseitige Übernahme von Aufgaben. Ein herausragendes Beispiel für die Implementierung solcher familienfreundlichen Maßnahmen ist der Handwerksbetrieb e-koris. Der Betrieb bietet seinen Mitarbeitenden Flexibilität in der Gestaltung der Arbeitszeit mit individuellen und abgestimmten Modellen. Kurzfristige Freistellungen und familienbewusste Urlaubszeiten sind dort üblich. E-koris unterstützt damit die individuellen Bedürfnisse seiner Angestellten und schafft ein besonders positives Betriebsklima.
3. Besondere Lebensphasen: Sich den einzelnen Lebensphasen und Anforderungen der Mitarbeitenden bewusst zu sein ist ein wichtiger Aspekt der Vereinbarkeit. So wie es die Benkert Dachbegrünung GmbH & Co. KG macht: Der Betrieb setzt werdende Väter vier Wochen vor der Geburt nur noch in heimatnahe Einsätze ein, damit der Mitarbeitende im Ernstfall schnell nach Hause gelangen kann. Diese Maßnahme verdeutlicht, dass der Betrieb die spezifischen Herausforderungen und Bedürfnisse seiner Angestellten erkennt und aktiv darauf eingeht, besonders in der Zeit vor der Geburt.
4. Arbeit von zuhause:
Obwohl dies im Handwerk oft eingeschränkt ist, können administrative Aufgaben oder Planungen gelegentlich von zuhause erledigt werden. Dies spart Pendelzeiten und erhöht die Flexibilität. Unser Best Practice Fuchs baut Gärten GmbH zeigt, wie es geht, indem den Mitarbeitenden die nötige technische Ausstattung im Homeoffice bereitgestellt wird.
5. Geldwerte Leistungen: Die Stefan Peter Schreinerei - Innenausbau, ein vorbildlicher Best Practice Betrieb, unterstreicht ihre Familienfreundlichkeit durch die Übernahme der Kosten für Windeln im ersten Lebensjahr eines neugeborenen Kindes für alle Mitarbeitenden. Diese Unterstützung wird unabhängig davon gewährt, wie oft ein Mitarbeitender bereits davon profitiert hat, und spiegelt das Engagement des Betriebs wider, seine Angestellten in wichtigen Lebensphasen zu unterstützen.
6. Unterstützung bei der Kinderbetreuung: Kooperationen mit lokalen Einrichtungen oder direkte Unterstützung bei der Organisation von Kinderbetreuung sorgen dafür, dass berufstätige Eltern beruhigt arbeiten können. Fragen Sie bei den Einrichtungen in ihrer Umgebung an, ob sich hier nicht eine Partnerschaft anbietet. Damit Eltern die Betreuung ihrer Kinder einfacher organisieren können, könnte auch ein Zuschuss zur Kinderbetreuung angeboten werden.
7. Männer und Frauen – partnerschaftlich in Familie und Beruf: Eine partnerschaftliche Aufteilung von Familien- und Karriereaufgaben ist essenziell. Besonders in männerdominierten Branchen bestehen oft noch klassische Rollenbilder. Diese gilt es infrage zu stellen und aufzulösen. Die Polymold GmbH hat es vorgelebt– der Geschäftsführer hat bei der Geburt seiner Tochter direkt sechs Wochen Elternzeit in Anspruch genommen. Gute Beispiele aus der Führungsebene zeigen, wie die gelebte Vereinbarkeit von Familie und Beruf aussehen kann, und ermutigen ihre Mitarbeitenden auch aktiv, diese zu nutzen.
Ausblick
Vereinbarkeit im Handwerk ist wichtig und muss weder kompliziert noch teuer sein. Durch aufmerksames Zuhören, Vertrauen und gemeinschaftliches Entwickeln von Lösungen gewinnen Betriebe engagierte Mitarbeitende. Eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg ist das Festlegen von klaren Regeln: von der Bestimmung der Arbeitszeiten, die mögliche Einführung von Gleitzeit oder die familienfreundliche Urlaubsplanung. Im Bauhandwerk könne außerdem darüber nachgedacht werden, ob das gleiche Arbeitszeitsystem im Sommer und Winter beibehalten wird oder ob Anpassungen an die Witterungs- und Helligkeitsverhältnisse sinnvoll sind. Neue Modelle können testweise eingeführt und ausprobiert werden. Rückschläge sollten nicht als Ablehnung gewertet werden, denn jede Veränderung benötigt Zeit, um sich zu etablieren und Teil der Unternehmenskultur zu werden. Unsere Best Practices dienen als Beispiele dafür, dass sich Familienfreundlichkeit im Handwerk lohnt und erfolgreich umgesetzt werden kann.
Informieren Sie sich hier über unsere vorbildlichen Best Practices: e-koris GmbH, Benkert Dachbegrünung GmbH Co. KG, Fuchs baut Gärten GmbH, Stefan Peter Schreinerei - Innenausbau und Polymold GmbH und gewinnen Sie noch mehr Eindrücke und Möglichkeiten für die Vereinbarkeit im Handwerksbetrieb.